Nachklang Augenkontakt-Experiment

 

Jetzt ist es eine Woche her und in uns hat Vieles nachgeklungen. Es war schön und faszinierend, mitten in der Öffentlichkeit, einen Raum der Achtsamkeit zu gestalten und Menschen einzuladen, diesen zu betreten.

 

Für viele Menschen war spürbar, dass in unserem abgegrenzten Aktionsbereich etwas Ungewöhnliches passiert. Menschen saßen sich gegenüber und schauten sich wortlos in die Augen. Eine Atmosphäre der Konzentration, der Ruhe und Achtsamkeit war spürbar. 

 

Jürgen Hoppe, der uns als Helfer unterstützt hat, hat auf unserer Homepage seine Erfahrungen wunderschön wiedergegeben. Wir finden uns selbst darin wieder und möchten einen Teil davon an dieser Stelle zitieren:

„Ich habe die ganze Welt gesehen, ich hab Asien gesehen, ich hab Südamerika gesehen, ich hab die kristallklaren Flüsse Kanadas gesehen, ich hab gesehen wie Angst und Nervosität in Ruhe und Entspanntheit überging, ich hab gesehen wie Menschen sich gewandelt haben, es erkannten und aussprachen, ich habe gesehen wie anfängliche Schüchternheit in Strahlen und in die pure Freude überging, ich habe die Welt gesehen. 

Und ich habe auch gesehen, wieviele und welche Menschen vorbeigingen - vorbeigingen, ohne was zu sagen, vorbeigingen mit dem Satz "ich hab keine Zeit" (um dann 10 Minuten von außen zuzuschauen)…“

 

Wir alle habe viele neue Erfahrungen gemacht. Danke an Alle, die dies ermöglicht haben!

 

Für uns gibt es jetzt im Nachgang ein Thema, auf das wir hier nochmal tiefer eingehen wollen. Durch unsere Fotografin Natalia Mohr sind wunderschöne Momentaufnahmen der Aktion entstanden. Ein großes Danke an dieser Stelle dafür!

Jetzt stehen wir vor der Frage, wie wir mit den entstandenen Fotos umgehen.

 

Wir haben wieder einmal gemerkt, dass es für uns nicht stimmig ist Fotos oder Videos von Fremden zu machen und zu veröffentlichen - auch nicht für dieses globale Event, welches sich gerade durch die berührenden Bilder so ausbreiten konnte. Uns ist es wichtig die Privatsphäre zu achten und die Intimität der Begegnungen zu schützen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es vielen Menschen, wenn sie Zeit haben darüber nachzudenken, nicht recht ist sich in einer persönlichen Situation auf Fotos wieder zu finden. Zumal wir alle wissen, dass, was einmal im Netz steht, nicht mehr zurückgenommen werden kann. Genau dies ist ein Punkt, an dem wir zu mehr Achtsamkeit und Bewusstheit einladen. Wir leben in einer Zeit, in der der Umgang mit Fotos und Privatsphäre, unserer Meinung nach, sehr achtlos geworden ist.

Wir haben uns deshalb darauf festgelegt nur Fotos zu veröffentlichen auf denen ausschließlich wir selbst, bzw. Helfer erkennbar sind. Diesem Personenkreis war, über unsere Vorabveröffentlichungen bewusst, dass Fotos gemacht werden.

 

Für unsere zukünftigen Aktionen, haben wir uns vorgenommen offen darauf hinzuweisen nicht zu fotografieren und zu filmen. So hoffen wir, wird es nur Fotos/Filme geben, die mit allen beteiligten Personen direkt abgestimmt sind.

 

Nochmal Danke an alle Helfer und vor allem an die Liberators als Hauptorganisatoren und Ideengeber. Es ist schön, ein Teil dieser weltweiten Gemeinschaft zu sein und diese Gemeinschaft spüren zu können.

 

Euer Wundertütenteam

Vera, Kerstin und Bernd

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Kerstin (Samstag, 05 November 2016 19:58)

    Ich merke, wie das Experiment und die erlebte Offenheit und Verbundenheit in mir nachwirken. Es war für mich toll, einen achtsamen Raum mitten in der Öffentlichkeit zu erfahren, der durch das teils unachtsame, abgeschottete, gar aggressive Aussen gar nicht gestört wurde , sondern im Gegenteil, manch einen eigentlich nur Vorbeihuschenden oder Ablehnenden zum Innehalten brachte. Diese Erfahrung hat mich mutiger gemacht. Ermutigt mich darin, Menschen wirklich anzusehen, offen zu begegnen und das spiegelt sich in den Begegnungen der letzten Tage wieder. Die Begegnungen sind viel entspannter. Wouw - was ein Geschenk! Vielen Dank für diese Erfahrung!